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Schach - Serie 126

Schach in Müllrose

 

 

Im Januar und Februar standen für die Regionalklasse Ost zwei Punktspiele auf dem Programm. Am 19.1. war eine Mannschaft von Rüdersdorf zu Gast und es konnte mit 3 zu 1 Punkten ein Sieg für Müllrose eingefahren werden. Am 9.2. ging es voller Hoffnung auf einen weiteren Sieg nach Fürstenwalde. Aber in diesem Auswärtsspiel bei der BSB Fürstenwalde musste die Müllroser Mannschaft mit einem 2 zu 2 Unentschieden zufrieden sein. Damit belegt Müllrose in dieser Staffel mit 10 Mannschaften den vierten Rang. Eine bessere Platzierung ist durchaus noch möglich, der Staffelsieg wohl ausgeschlossen.

 

 

 

Für unsere Spiel- und Trainingsabende bleibt es dabei: Jeden Donnerstag ab 17.00 Uhr im Vereinsgebäude des MSV Müllrose, Hohenwalder Weg 35. Interessierte Schachfreunde aus der näheren und erweiterten Region sind jederzeit willkommen.

 

 

 

Internetadresse:  www.schach-in-muellrose.de

 

Schachgeschichten

3 Schachanekdoten

 

Im Jahr 1939 fand in Bukarest in einem kleinen Theatersaal ein internationales Schachturnier statt. Auf der Bühne saßen die Schachmeister an ihren Tischen, im Hintergrund waren die Partien auf großen Demonstrationsbrettern nachgestellt. Auf den ersten Preis hatten Ludek Pachmann (Tschechoslowakei) und der junge, sehr talentierte Pal Benkö (Ungarn, später USA-Bürger) die besten Aussichten. Am Vorabend zum Spiel gegen den polnischen Meister Tarnowski hatte Benkö mit Freunden eine ausgedehnte Sause mit viel Alkohol hinter sich gebracht. Nun saß er bleich und übernächtigt am Schachbrett. Alles schien lange Zeit gut zu gehen. Nach 4 Stunden hatte sich Benkö sogar eine gewinnträchtige Stellung erarbeitet. Das führte bei Tarnowski zu einem langen und intensiven Nachdenken. In dieser langen Pause übermannte Benkö das Schlafbedürfnis, er legte seinen Kopf auf den Tisch neben das Schachbrett und war sofort eingeschlafen. Große Unruhe und Stimmengemurmel im Zuschauerraum. Schiedsrichter Löwentau wurde aufmerksam und umkreiste diesen Schachtisch, um das Geschehen zu beurteilen. Eingreifen durfte kein Außenstehender und er als Schiedsrichter auch nicht. Tarnowski tat das, was ein Schachspieler in dieser Situation tut. Er rührte sich nicht mehr. Plötzlich Krach und lautes Poltern. Was war geschehen? Der Schiedsrichter war bei einigen Schritten rückwärts in den Suffleurkasten getreten, abgestürzt und von der Bühne verschwunden. Wieder auf der Bühne aufgetaucht, erblickte er einen immer noch im Tiefschlaf befindlichen Pal Benkö, der die Partie kurz danach wegen Zeitüberschreitung verlor.

 

 

 

Im Jahr 1908 kam es zu einem vereinbarten Wettkampf zwischen dem süddeutschen Meister Köhnlein und dem Kaffeehausspieler Burletzki. Dieser hatte in seinem Umfeld durchaus gute Ergebnisse vorzuweisen und war voller Selbstvertrauen und Siegesgewissheit in das Match gegangen. Aber schon die erste Partie gewann Köhnlein.

 

Burletzki: „Ich habe einen dummen Fehler gemacht.“

 

Auch die zweite Partie gewann Köhnlein.

 

Burletzki: „Alle Partien kann man nicht gewinnen.“

 

In der dritten Partie das gleiche Bild. Es siegte Köhnlein.

 

Burletzki: „Ich war heute nicht in guter Form.“

 

In der vierten Partie wiederholte sich das. Es gewann wieder Köhnlein.

 

Burletzki „Ich gestehe, er spielt nicht schlecht.“

 

Die fünfte Partie ging auch an Köhnlein.

 

Burletzki: „Ich habe ihn unterschätzt.“

 

Nach der sechsten und wieder verlorenen Partie kommentierte das Burletzki so:

 

„ Ich glaube er ist mir ebenbürtig.“

 

 

 

Im Jahr 1927 fand in New York ein Kandidatenturnier zur WM statt. In einer Partei trafen Aaron Nimzowitsch, ein konsequenter Nichtraucher und Dr. Vidmar aufeinander, der fast immer während einer Schachpartie an einer Zigarre schmauchte. Nimzowitsch forderte ein Rauchverzicht, was Dr.V idmar akzeptierte, mit der Einschränkung doch zur Zigarre greifen zu dürfen, wenn er in der Partie schlecht stünde. Als die Partie begann, hatte Dr. Vidmar die größte Zigarre, die er finden konnte, neben das Schachbrett gelegt und Dr. Vidmar gewann diese Partie. Verärgert beschwerte sich Nimzowitsch beim Turnierleiter. Der erwiderte erstaunt: „Aber der Gegner hat doch gar nicht geraucht.“ Nimzowitsch: „So, gar nicht geraucht sagen Sie. Noch schlimmer als das. Er hat mich mit Rauchen bedroht. Ständig lag die Zigarre neben dem Schachbrett, so dass ich mir sagte, machst du jetzt einen starken Zug, greift er zur Zigarre. Wie kann ich dabei die Partie gewinnen? Und Sie als Turnierleiter wissen selbst, dass die Drohung oft stärker als die Ausführung ist.

 

 

 

J.Fritzsche

 

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