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Schach - Serie 117

Schach in Müllrose

Die Punktspielsaison ging am 07.04.2019 zu Ende und wieder mit dem erhofften Erfolg für unsere Mannschaft. Wie im Vorjahr Abschluss der Regionalklasse Ost als Staffelsieger. Im vorletzten Punktspiel wurde ein 3 zu 1-Sieg gegen Straußberg erkämpft und nun am 07.04. ein 2,5 zu 1,5-Sieg gegen den SC Storkow . Damit blieb Müllrose als einzige Mannschaft in der Staffel ungeschlagen. Herzlichen Glückwunsch!! Unsere Spiel- und Trainingsabende bleiben wie bisher jeden Donnerstag ab 17.00 Uhr im Vereinsgebäude des MSV am Sportplatz Hohenwalder Weg35. Am Schachspiel interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

 

Schachaufgabe: Weiß ist am Zug und findet eine Möglichkeit zum gewinnbringenden Vorteil. Welche ist das?

 

Schachgeschichte(n). Betrug im Schach. Geisterturniere

 

Im Jahr 2001 erregte der Fall des rumänischen Schachspielers Alexandru Crisan die Gemüter der Schachwelt. Crisan, nun 38 Jahre alt, war als Jugendspieler ein hoffnungsvolles Talent im rumänischen Schachsport. Als Sohn eines hohen Funktionärs der kommunistischen Partei verschwand er zunächst für Jahre aus allen nationalen Ergebnislisten des Schachsports. In diesen Jahren wurde er zu einem reichen Geschäftsmann in Brasov und erlangte erheblichen politischen Einfluss. Urplötzlich begann ein mysteriöser kometenhafter Aufstieg seiner Ergebnisse in Schachturnieren. Partien von ihm finden sich in keiner Datenbank, aber seine Ergebnisse waren erstaunlich. Er erzielte in einem zuletzt gespielten Turnier 13 Punkte aus 14 Partien. Das brachte ihn auf die Position 46. in der Weltrangliste. Der rumänische Verband weigerte sich, die Ergebnisse zur Auswertung an die FIDE zu schicken. Schon 1998 erschien das neue Genie an Position 33 der Ranglistedes internationalen Schachverbandes und wies stolze 2635 ELO-Punkte auf (Großmeisternorm). Dass seine neuen Turniererfolge rechtmäßig zustande kamen, fiel wohl dem rumänischen Schachverband auf. Crisan wurde für 2 Jahre gesperrt und 105-ELO-Punkte abgezogen. Aber Crisan gab sich nicht geschlagen. Er nutzte seinen Einfluss im Ministerium für Sport, um einige Positionen im Verband austauschen zu lassen. Er machte fingierte Anrufe bei der FIDE, gab sich als dort bekannte Persönlichkeiten aus, die anscheinend Crisans Anliegen unterstützten. Und er erreichte sein Ziel. In der nächsten Liste der ELO-Weltrangliste nahm die FIDE den Punktabzug zurück. Crisan erschien wieder als Nr.46 der Weltrangliste. Da jedoch der rumänische Schachverband die Ergebnislisten und Spielprotokolle des letzten Turniers, bei dem Crisan angeblich 13 Punkte aus 14 Partien erzielte trotz wiederholter Aufforderung nicht einreichte,wurde die FIDE misstrauisch. Deshalb verlangte die FIDE, dass Crisan seine Spielstärke in vier internationalen Turnieren beweisen solleAn dem ersten Turnier, das Vidmar Memorial in Portoroz, nahm Crisan tatsächlich teil. Es gewann Großmeister Alexander Beljawski vor Boris Gelfand und dem jungen ukrainischen Talent Andrej Volokitin. Und was war mit Alexandru Crisan? Mit seiner ELO von 2635 Punkten hätte er ganz vorn landen müssen. In Runde sieben gelang ihm ein ´Remis, mehr aber auch nicht. Mit dieser Leistung, auch bei Bewertung aller seiner Partien, wäre ein Platz etwa bei 3000 der Weltrangliste gerade noch möglich, auf keinen Fall aber Rang 46. Nun war der Betrug offensichtlich. Die zuvor zugrunde liegenden Tunierergebnisse waren entweder gekauft oder diese Turniere hatten gar nicht stattgefunden. Versuche von Journalisten von Crisan eine Stellungnahme zu bekommen, verliefen ergebnislos. Und es ist nun kaum verwunderlich, dass Crisan zu den drei weiteren von FIDE geforderten Turnieren, gar nicht erst anreiste.

 

Lösung Schachaufgabe :  1. Lb6 !  axb6 2. Dxa8 + oder  1. Lb6  Dxb6  2. Dxe7  und Schwarz kann aufgeben.

J.Fritzsche