29. Spieltag - 7 Tore, 2 Platzverweise - Derbycharakter

Torschützen

1:0 P. Herrmann
2:3

Jonas Schreier

3:4

P. Herrmann (Strafstoß)

Vorlagen

1:0 C. Krüger
1:3 Denny Heinze
3:4 Strafstoß - Foul an Schreier

Spielbericht

Zwar kein fußballerisch hochansprechendes aber am Ende doch sehr spannendes Spiel boten die Akteure des Müllroser SV und Blau-Weiß Markendorf den doch recht zahlreich erschienenen Zuschauern am Hohenwalder Weg. Satte sieben Tore, zwei Platzverweise und viele kämpferische Aktionen ließen keine Langeweile aufkommen. Es blieb bis zur 90. Spielminute spannend ob es einen Sieger geben wird oder ob sich beide Teams mit einem Unentschieden trennen. Am Ende des Tages standen die Blau-Weißen als glücklicher Sieger fest....


10.06.2017 – 15.00 Uhr. Schiedsrichter Meißner pfiff die Partie zum letzten Heimspiel der laufenden Spielzeit 16/17 für den MSV an. Auf beiden Seiten konnte personell aus den vollen geschöpft werden. So gab es auch an diesem Samstag wieder viele individuelle Duelle der beiden Ortsnachbarn zu sehen. Das Spiel begann bei sommerlichen Temperaturen recht ansehnlich. Die Ersten 20 Spielminuten gehörten klar den Hausherren. Ein guter Spielaufbau und viele Kurzpasskombinationen sorgten zu Beginn des Spiels für Verwirrung in den Markendorfer-Reihen.

So sollte es auch nicht lange dauern, bis der MSV in den gegnerischen Strafraum vorstieß. Hitzig wurde es direkt in der siebenten Minute. Nach Zweikampf zwischen Keller und Schreier hatte sich der Müllroser-Schreier nicht im Zaum halten können. Nach einem Wortgefecht hätte er wegen eines kleinen Schupsers auch das Feld frühzeitig verlassen können. Wahrscheinlich sah Schiedsrichter Meißner aufgrund der Theatralik von einer roten Karte ab und verwarnte Schreier und Keller mit einer frühen gelben Karte. Das Spiel verlief weiter auf das Tor von Dmuchowski. Nach mehreren gescheiterten Anläufen war es dann in der 17. Minute endlich soweit. Paul Herrmann erzielte das Tor zur völlig verdienten Führung der Hausherren. Lange sollte die Euphorie nicht anhalten. Nur acht Minuten später klingelte es im Kasten von Ammer. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld tankt sich Michael Lange gegen Max Herrmann durch. Wer zuletzt am Ball war bleibt fraglich. Fakt war, es stand 1:1 (25.). Abrupt schwächte das Müllroser-Spiel ab. Immer weniger lief zusammen. Chancen gab es dennoch. Auf beiden Seiten stellten sich die Keeper in den Mittelpunkt. In der 36. Spielminute dann der Markendorfer-Doppelschlag. Nach Zuspiel von Kloss auf Kaczmarek lief dieser allein auf Ammer zu und vollendete eiskalt zum 1:2. Nur vier Minuten später verwandelt Kloss einen Freistoß direkt und netzt zur 1:3 Führung ein. Kurios war, dass der Kloss-Freistoß beide Seiten um einen Spieler dezimierte. Björn Koch, der das Foul zum Freistoß verübte, wurde von Meißner recht überzogen mit einer glatten Roten Karte vom Feld gestellt. Björn Keller jubelte so ausgelassen und lautstark über das erzielte Freistoßtor, dass auch er das Feld verlassen durfte. Meißner zeigte Gelb/Rot. Es ging auf beiden Seiten zu zehnt weiter. Und es ging Schlag auf Schlag weiter. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Jonas Schreier ein psychologisch wichtiges Tor für den MSV. In der 45. Spielminute stand es somit 2:3. Es ging in die Kabinen.

Torhungrig: Der Markendorfer Michael Lange (links) setzt sich im Zweikampf gegen den Müllroser Elias Ponta durch und zieht zum Tor. Zum 4:3-Sieg steuerte er zwei Treffer bei. ©Michael Benk

Die zweite Hälfte sollte ein offener Schlagabtausch werden. Wie schon in der ersten Hälfte zeichneten sich beide Torhüter aus und bewiesen, dass Sie zurecht zu den Besten auf Ihrer Position in der LKO gehören. Etwas mehr als Ammer hatte jedoch sein Gegenüber Dmuchowski zu tun. P. Herrmann, Krüger, Schreier und Heinze konnten den Markendorfer-Keeper jedoch in mehreren Chancen nicht überlisten. Zeitweise war es allein Dmuchowski zu verdanken, dass der Ausgleich noch nicht gefallen war. Markendorf setzte mittlerweile auf schnelle Konter und Gegenangriffe. Der MSV lief weiter an. In der 62. Minute dann die bittere Pille. Im Spielaufbau verlieren die aufgerückten Hausherren den Ball und es ging schnell in Richtung Stefan Ammer. Ein langgeschlagener Ball fand den immer wieder voranstürmenden Lange. Im direkten 1-gegen1-Duell gegen Ammer ließ Lange diesem keine Chance und überlupfte Ammer zur 2:4 Führung. Nach einer Druckphase ein herber Rückschlag für die Mannschaft um Trainer Ronny Schulze. Doch die Gastgeber gaben nicht auf. Liefen Angriff um Angriff an. Die Gäste aus Markendorf verrammelten Ihre Spielhälfte und den Strafraum regelrecht. Offensivaktionen bestanden nur noch aus langen Bällen in die Spitze. Müllrose belohnte sich für den großen Aufwand. Nach gutem Pass auf Schreier fiel dieser im Strafraum und Meißner zögerte nicht auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß verwandelte P. Herrmann cool zum 3:4 Anschlusstreffer (78.). Herrmanns Tor versprach spannende zehn verbleibende Spielminuten. Markendorf wechselte. Der umgeknickte Lange musste mit einer Trage vom Feld gebracht werden.


Ein wenig verwunderlich an dieser Situation war, dass weder Spieler noch Betreuer ernsthaftes Interesse daran zeigten Lange vom Feld zu transportieren. Dies wurde dann durch die Spieler des Müllroser SV erledigt. Erinnern wollte man sich hierbei nicht an das Hinspiel, als man den verletzen Falk Küchler ebenfalls selbst vom Feld hatte tragen müssen. Die Aktion nahm ca. fünf Minuten für sich ein. Diese wurden selbstverständlich nachgespielt. Doch alle Zeit half nicht. Am Ende verlor der MSV knapp aber doch recht unverdient. Ein Unentschieden wäre an diesem Tag wohl das Ergebnis gewesen, welches den Spielverlauf korrekt wiedergespiegelt hätte.

 

Trotz der Niederlage gehen die Glückwünsche nach Markendorf, die diese Spielzeit auf dem 4. Tabellenplatz beenden werden. Genesungswünsche gehen speziell an Michael Lange der hoffentlich keine zu schwere Fußverletzung davon getragen hat.

 

Für Müllrose steht nun das letzte Saisonspiel vor der Tür. Am 17.06.2017 geht es für den MSV nach Bestensee. Platz 5 der Liga ist noch immer in Reichweite.

 

Sport frei.

Autor: Tobias Karge