3. Spieltag - 11-Tore-Spektakel in Woltersdorf

Mit einem am Ende doch souverän klingenden 4:7 Auswärtserfolg traten die Jungs aus dem Hohenwalder Weg die Heimreise aus Wolterdorf am 10.09.16 an. Glücklich, zufrieden und mit weiteren drei Punkten im Gepäck feierten die Schlaubetaler den torreichen Sieg bei den Randberlinern, die sich nach langer Abstinenz in der Landesklasse zurückmelden. Effizient erzielte man gleich sieben Treffer. Auf das Konto der Müllroser wandern an diesem Spieltag aber auch vier Gegentore.

 

 

Pünktlich um 15 Uhr pfiff Schiedsrichter Kolm (Seelow), den 3. Spieltag in der Hochlandstraße an. Bei besten Wetter – und Platzverhältnissen (Kunstrasenplatz) liefen beide Teams bei gut 30 °C auf. In der vorhergehenden Woche (Pokalspiel gegen Reichenberg) noch abwesend, waren an diesem Samstag Paul Herrmann, Björn Koch, Stefan Ammer und Christopher Fuhrmann wieder mit von der Partie und verstärkten Ihr Team. Mit Woltersdorf wartete kein gänzlich unbekannter Gegner auf den MSV. Bereits vier Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften liegen der Spielhistorie zugrunde. Die positivere Bilanz zog bis dato der Müllroser SV und konnte drei Spiele erfolgreich gestalten. Lediglich ein Mal musste man sich mit 1:7 geschlagen geben. Dass das Spiel an diesem Samstag ähnlich torreich werden sollte, hatte man nicht vermutet.

 

Anfänglich lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Noch recht ungeordnet ging es auf beiden Seiten innerhalb der ersten zehn Spielminuten zu. Wirkliche Chancen gab es in der Anfangsphase zwar nicht, jedoch kamen die Gastgeber der Einschussgelegenheit etwas näher als die Gäste aus Müllrose. Der junge Zinke war es, der die beiden alt eingesessenen Abwehrspieler Kirchhoff und Fuhrmann, hier ein bis zwei Mal unter die Arme greifen musste.  Die gut 15 – 20 mitgereisten MSV-Anhänger sahen eine gut eingestellte Mannschaft, die bissig und aggressiv versuchte das Spiel an sich zu reißen.

 

Langsam übernahmen die Gäste das Zepter. Die Spielrichtung wurde stetig immer weiter auf das Tor der Hausherren ausgerichtet. Bislang fanden die Bälle in die Spitze jedoch noch keinen Abnehmer zum Torerfolg. Es sollte bis zur 22. Minute dauern bis der Führungstreffer fällt. Nach einer Ecke von Dustin Berger ist es Karge der vom kurzen Pfosten vollstreckt und den MSV zur verdienten Führung schießt. Aus der Überlegenheit der Gäste heraus, war der Torerfolg verdientermaßen gefallen. Man konnte nun beruhigter aufspielen. Durch viel Laufarbeit von Berg, Krüger, Berger und Koch ließ man den Gastgebern keine Räume um einen Gegenangriff zu starten. Die Schlaubetaler drückten weiter auf das Tor von Magin (TW) der an diesem Tag alle Hände voll zu tun hatte. Effizient ging es weiter. In der 27. Spielminute ist es Paul Herrmann, der sich den Weg zu seinem Treffer erkämpft und vollendet. Freude auf und neben dem Platz. Bisher lief alles nach Plan für die Jungs von Schulze und Jänisch. Der MSV drückte weiter und erkannte, dass die Gastgeber nun angeschlagen waren. Resultierend aus der offensiven Spielweise legte man in der 32. Minute nach. Nach guter Ballstafette von Berger und Krüger gelangt der Ball auf der rechten Seite zu Björn Koch, der noch vor Keeper Magin an den Ball kommt und die Pille quer vor das Tor legte. Der heranstürzende Eric Statsch versuchte noch den Ball zu klären, brachte Ihn am Ende jedoch selbst im eigenen Tor unter. Neuer Spielstand also 0:3 aus Sicht der Hausherren. Bis zum Halbzeitpfiff dominierten die Schlaubetaler. Gut gewappnet sollten Sie also in die zweite Hälfte dieses Spiels starten konnten. Man ging mit breiter Brust in die Kabine.

 

Verkehrte Welt nach Wiederanpfiff. Währenddessen Schluze und Jänisch auf die elf Spieler der ersten Hälfte setzten, brachten die Randberliner gleich drei Neue in die Partie.

 

Verwirrung seitens des MSV. Nun lief nichts mehr zusammen. Woltersdorf wie ausgewechselt. Die Gastgeber machten das Spiel und drückten die Schlaubetaler in die eigene Hälfte. Der Grundstein einer spektakulären Aufholjagd wurde gelegt. In der 49. Minute war es Westphal der die schlecht organisierte MSV-Defensive überrannte und zum 1:3 vollendete. Keine vier Minuten später schlug Westphal erneut zu. Nach 53 Spielminuten stand es 2:3. Dem Müllroser schwante nichts Gutes. Man wurde nervös, verlor zu viele einfache und leichte Bälle im Spielaufbau und stärkte somit den sowieso schon geputschten Gegner. In der 62. Minute dann der Worst Case. Abermals zu inkonsequent verhielt sich die Defensive der Gäste. Karras hatte leichtes Spiel den Ball im Tor unterzubringen und den Ausgleich perfekt zu machen. Ratlosigkeit machte sich breit. Genug Zeit war jedoch allemal, um das Spiel wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Schließlich stand es nun wieder „0:0“.

 

Lobenswert und erstaunlich zugleich war das, was nun folgen sollte. Es ging ein Ruck durch die Mannschaft aus Müllrose. Man schüttelte sich förmlich und begann wieder Fußball zu spielen. Moralisch stark und clever erkannte man, dass Woltersdorf nun voll auf Angriff ging um die Führung und die daraus folgende Wende dieses Spiels zu erzwingen. Man kann schon sagen, dass der Spruch „…den Wind aus den Segeln nehmen“ für den folgenden Spielverlauf kaum ausreichen würde.

 

Sechs Minuten nach dem 3:3 Ausgleich spielt sich der MSV wieder vor das Tor der Gastgeber. Dustin Berge und Christopher Krüger zeigten eine Kombination auf engstem Raum auf der rechten Seite. Krüger setzt sich auf der Grundlinie gegen zwei Abwehrspieler durch und hat dann noch das Auge den in der Mitte völlig freistehenden Herrmann anzuspielen. Der Top-Torjäger steht wieder goldrichtig und vollendet in der 68. Minute zum umjubelten Führungstreffer, der genau zum richtigen Zeitpunkt fiel. Nur vier Minuten später setzt sich Berg auf halblinker Position gut durch und bringt der Ball über Umwege in die Mitte. Aus gut 20 Meter landet die Pille per Volleyschuss im langen Eck und Karge schnürte seit mehr als 5 Jahren einen Doppelpack für den MSV. Keeper Magin hier ohne Chance.

 

Neuer Spielstand 3:5. Der MSV schaffte es die Euphorie der Hausherren zu brechen. Ein Ende war jedoch noch nicht in Sicht. Mit seinen zwei Toren in der 79. und 81. Spielminute erzielte Herrmann seine Treffer 3 und 4 in dieser Partie. Die Gastgeber waren nun endgültig geschlagen.

 

In den letzten zehn Minuten war es ein Chancenfestival für den Müllroser SV. Der eingewechselte Kampioni hatte gleich zwei Mal die Chance, die Führung noch weiter auszubauen. Auch Paul Herrmann und Dustin Berger scheiterten am letzten Mann, der sich als Einziger noch gegen weitere Gegentore stellte. Neben Kampioni, kamen auch Dahlmann und Sellin noch zum Einsatz. Trotz dieser hartumkämpften Partie verbuchte der MSV nur zwei Verwarnungen. Eric-Gordan Kirchhoff und Eric Zinke sahen jeweils nach einem Foulspiel den gelben Karton.

 

Mit dem Abpfiff verbucht man also die nächsten drei Punkte auf dem Konto der Schlaubetaler. Schlussendlich muss man sagen, dass sowohl moralisch als auch fußballerisch an diesem Wochenende eine starke Leistung gezeigt wurde. Selbstkritisch muss man sich aber eingestehen, dass eine Drei-Tore-Führung einfach nicht verspielt werden darf. Auch nicht wenn man, wie es die Jungs aus dem Hohenwalder Weg an diesem 3. Spieltag gezeigt haben, so überragend in die Partie zurückkommt.

 

Am kommenden Ligawochenende empfängt der Müllroser SV das aktuelle Schlusslicht der Tabelle. Mit dem MSV Rüdersdorf kommt ein Landesligaabsteiger an den Hohenwalder Weg. Nach dem Sonntagsspiel zwischen Markendorf und Beeskow (5:3), platziert sich der MSV auf dem 3. Tabellenplatz.

 

Sport frei.