Schach zur 125-Jahr-Feier

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Schach zur 125-Feier am Schützenhaus

Zur 125 Jahrfeier des MSV 1898 e.V.

 

Die Abteilung Schach des MSV lädt zum Training mit dem Meistermacher

GM Thomas Pähtz am 01.07.2023 ein. Beginn ist 10:00 Uhr im Schützenhaus.

(Vermittlung von Erfahrugen und Trainingsvortrag ca. 2,5 h)

 

Im Anschluss wird GM Thomas Pähtz gegen unsere Regionalliga Mannschaft ein Handycap Simultanspiel mit einer Zeitbegrenzung von 40 Minuten für jede Seite absolvieren, so das die Veranstaltung gegen 15:00 Uhr beendet sein wird.

Thomas Pähtz, Großmeister seit 1992, war gesamtdeutscher Meister und dreifacher Einzelmeister der DDR. Er galt als Naturtalent, gewann Schüler- und Jugendmeisterschaften der DDR und kam bei seiner ersten Männermeisterschaft 1974 als 17-Jähriger auf Anhieb auf Platz sechs. Später machte er sich als Trainer und auch als Turnierorganisator einen Namen. Tochter Elisabeth veredelte den Familiennamen dank seiner fürsorglichen Unterstützung mit zwei Weltmeistertiteln und trägt nun als einzige deutsche Schachspielerin den Titel “Großmeister“.

 

Um euch einen Eindruck zu den schachlichen Fähigkeiten von

GM Thomas Pähtz, die sich bis heute nicht verloren haben, zu vermitteln, könnt ihr die nachfolgende Partie, die von ihm kommentiert ist und die er uns zur Verfügung gestellt hat, nachspielen.

 

Weitere Informationen zur Veranstaltung findet ihr unter

 

http://www.schach-in-muellrose.de

 

Wirklich meisterlich – viel Spaß beim Nachspielen wünscht euch Eckhard Philipp.

 

Eröffnung B81

 

□ Pähtz, Thomas Sr 2380

 

■ Ghinda, Mihail Viorel 2475

 

DSV-Turnier Potsdam (11) 1985

 

[Kommentiert von Thomas Pähtz]

 

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 Sf6 4.Sc3 cxd4 5.Sxd4 e6 6.g4 h6 7. h4

 

So spielte Karpov in der 1. WM-partie gegen Kasparow, und seitdem hat diese Variante wieder an Popularität gewonnen.

7 ... Sc6 8.Tg1 h5 9.gxh5 Txh5?! Nur ein psychologischer Zug, der sich aber im weiteren Verlauf als unglücklich erweist. Normal ist Sxh5.

10.Lg5 Th8 11.Dd2 Db6 12.Sb3 Se5!? Diese Idee wurde erstmals in der Partie Ljubojevic-Suba verwirklicht. Nach 12 ...Ld7 13.0-0-0 a6 14.Tg3 Dc7 ist man im Fahrwasser der erwähnten WM-Partie.

13.Tg3 Ld7 14.0-0-0 Tc8 15. De1 Sg6 16.Sd4!? Neu. Bei Ljubojevic-Suba folgte [16.f4!? Sh5 17.Tg4 e5 18.f5 Sgf4 19.Sd5 Sxd5 20.Txd5 g6 21.Ld3 mit ungefähr gleichen Chancen.]

 

16... a6 Gegen Sb5 gerichtet. 17 .f4 Sh5 Nur Remis ergibt

 

[18.Sd5 exd5 19.Tb3 Dc7

 

( 19 ... Da72 20.exd5+ Le7 21.Lxe7 Sxe7 22. Te3+-) 20.Tc3 Db6=]

 

18.Tf3 Sgxf4 Auch 18 ... .f6 ist zu erwägen, z.B.

 

[18....f6 19.f5 Se5 20.Th3 (20.fxe6 Lxe6 21. Tf2 Lxa2 22.Le3↑) 20...fxg5 21.hxg5 und die schwarze Stellung bricht zusammen.]

 

19.Txf4!? Dieses Qualitätsopfer bringt Schärfe ins Spiel. Besser ist aber

 

[ 19.Sd5 Sxd5 20.exd5 e5 21.Tb3↑

 

19 ... Sxf4 20.Lxf4 Txc3?! Er gibt sie lieber gleich zurück.

Vielleicht sollte sich Schwarz doch auf folgende Varianten einlassen.

 

[ 20 ... e5 21.Sd5 Dc5 ( 21 ... Dd8 22.Lg5 f6 23.Ld2 exd4 24.La5+-) 22.b4 Da7 23.Le3 exd4 24.Lxd4 Db8 25.Dg3 Th7 ( 25 ... Th6

 

26.h5± ) 26.h5± ]

 

21. Dxc3 e5 22.Lxe5 22.Le3 sichert Weiß ebenfalls deutlichen Vorteil.

 

22 ...dxe5 23.Sf5 f6

 

[ 23 ... Lxf5 24.exf5 Dc5 25.Dg3±]

25.Dg3!! Das Springeropfer bildet den Auftakt zu einem schönen Mattfinale. Allerdings kostete mich diese Berechnung viel Bedenkzeit, so dass mir für die restlichen 15 Züge nur noch 2 Minuten blieben.

 

[ 25.Sg7+ Lxg7 26.Lxd7+ Kf7 27.Kb1± ]

 

25 ... gxf5? Er sieht es nicht. Hartnäckiger ist

 

[ 25 ... Lxf5 26.exf5 Lh6+ 27.Kb1 g5 28.Lg2±]

 

26.Dg6+ Ke7 27.Txd7+! Kxd7 28.Dxf5+ Kc6 29.Dd7+ Kc5 30.Dd5+ Kb4 31.a3+ Ka4 32.Ld7+

Db5 33.Dxb7 Lh6+ 34.Kb1 Dxd7 35.Dxa6# Kurioserweise vergaß ich während der Partie völlig, dass Schwarz nicht mehr kurz rochieren konnte. Beim Durchrechnen der Varianten berücksichtigte ich 0-0 immer als möglichen Zug. Erst im Hotel bemerkte ich meinen Irrtum.

 

1-0


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